Gehörst Du auch noch zu den Leuten, die ihre Overlock meist einfach zum Zusammennähen von dehnbaren Stoffen nutzen? Manchmal ist vielleicht noch ein Rollsaum bekannt, die Flachnaht schon seltener - aber sehr oft wird selbst der Rollsaum nur selten genäht. Mal abgesehen davon, dass Du mit Deiner Overlock bestimmt mehr als 20 Nähte machen kannst, die wir alle in unserem Overlockkurs nähen und zu denen Du Dein persönliches Musterbuch im Kurs anlegst, wollen wir uns heute mal mit dem Rollsaum befassen und der Frage - was ist das genau und wie nähst Du ihn? Was gilt es zu beachten, welche Garne sind dafür prima, und wie stellst Du Deine Maschine ein?
Zeit also, das Thema einmal in Ruhe und mit vielen Praxis-Tipps zu beleuchten.
Denn: Ein schöner Rollsaum als Abschluss ist gar nicht so kompliziert – vorausgesetzt, Du bist mit Deiner Overlock gut befreundet. Und genau das schauen wir uns heute mal an. Außerdem haben wir eine Menge Reels in nächster Zeit zu dem Thema. Wenn Du also keins verpassen möchtest, folge uns am besten bei Insta oder Facebook :O)))
Was ist eigentlich ein Rollsaum?
Der Rollsaum ist ein sehr schmaler, eng genähter Saum, bei dem sich die Stoffkante leicht umschlägt. Er ist immer ein Kantenabschluß, im Gegenatz zur Rollnaht, die wir ein anderes Mal beleuchten.
Einsetzen kannst Du den Rollsaum in dehnbaren Stoffen, wie z. B. Jersey.
Du kannst ihn aber auch wunderbar in undehnbaren Stoffen nutzen, wie z. B. in Organza.
Einen Rollsaum kannst du auch auf der Nähmaschine nähen. Dann allerdings sieht er völlig anders aus, nämlich so:
Wir schauen aber heute auf den Rollsaum der Overlock. Falls Du den Rollsaum auf der Nähmaschine nähen möchtest, kann ich Dir nur wärmstens unseren Nähmaschinenfüßchenkurs ans Herz legen. Du nähst danach nicht nur Rollsäume so traumhaft, wie auf dem Bild gerade, sondern auch noch unendlich viele andere Techniken, die Du heute vielleicht noch gar nicht kennst.
Zum FüßchenkursZurück zu unserem Rollsaum auf der Overlock ;O))
Toll sieht z. B. auch ein Wellensaum an den Ärmeln eines Shirts aus. Hier habe ich das in einem Ripp-Jersey umgesetzt. Die Einsatzgebiete sind so vielfältig und mit einer guten Kombi aus dem richtigen Garn und Stoff schaffst Du einfach einen traumhaften Hingucker, um den Dich jeder beneidet.
Welche Einstellungen brauche ich beim Rollsaum nähen?
In unseren Kursen nutzen wir bewusst verschiedene Overlockmaschinen – einfach, weil wir zeigen möchten: Die meisten Stiche lassen sich an allen Maschinen einstellen, wenn du weißt, worauf Du achten musst.
Der erste Schritt beim Rollsaum nähen ist immer: Die Stichbreitenzunge muss weg. Klingt technisch, ist aber simpel – nur so kann sich die Stoffkante einrollen. Die Stichbreitenzunge dient in einer 4-Faden-Overlocknaht als Nahtstabilisator. Da sich der Rollsaum aber umlegen soll, soll hier nichts stabilisiert werden - also weg damit.
Die linke Nadel nimmst Du raus, Du brauchst nur die rechte Nadel und – beim 3-Faden-Rollsaum – den Ober- und Untergreifer. Also stellst Du Garn auf alle Konen, nur die ganz links bleibt frei.
Wichtig ist auch: Die Stichlänge muss zum Garn passen. Am besten startest Du erstmal mit einem Bauschgarn. Das ist freundlich, verzeiht Fehler, und Du hast gute Chancen auf ein tolles Ergebnis. Natürlich kannst Du auch Stickgarne nutzen oder dickste Decorgarne. Hier lohnt sich aber ein Blick in den Kurs, damit Du 1. ein tolles Ergebnis bekommst und 2. Deine Maschine danach auch immer noch Deine beste Freundin ist ;O)).
Hier auf dem Bild siehst Du das Stichlängenrad einer Overlock. Die Stichlängenräder haben meist ein R darauf. Das R steht für Rollsaum, und dadurch denken viele, sie müssten beim Rollsaum nähen immer irgendwo auf R stellen.
Aber genau hier wird die Garnstärke wichtig. Ist nämlich Dein Garn zu dick, und Deine Stichlänge in R und damit vielleicht zu eng, verheddert sich Deine Maschine. Diese ganzen Zusammenhänge lernst Du im Kurs.
Lass unbedingt Dein Messer an. So legt sich das Garn perfekt um die frisch geschnittene Kante und der Saum wird schön gleichmäßig.
Nur zum Abschluss eines rundgeschlossenen Saums wird ganz am Ende für die letzten Stiche das Messer ausgeschaltet.
Das richtige Garn macht den Unterschied
Viele unterschätzen das Garn. Ich sage gerne - Gutes Garn = gutes Ergebnis. Verwende für deine Nähte also unbedingt hochwertiges Garn.
Beachte: Wenn du dicke Dekorgarne, wie z.B. Madeira Decora No. 6 oder Cotona No. 4 verwendest, brauchst du wie oben bereits erwähnt mehr Platz für jeden einzelnen Stich – also musst du unbedingt die Stichlänge verlängern, je dicker dein Garn ist! Und natürlich musst du auch die Fadenspannung anpassen: Obergreiferspannung runter, Untergreifer rauf – sonst wird das nichts mit einem schönen Saum. Der Untergreifer zieht nämlich den Obergreifer im 3-Faden Rollsaum an seinen Platz.
Im Kurs zeige ich dir detailliert, wie du selbst bei Maschinen ohne Einfädelhilfe die dicken Garne sauber einfädeln kannst, wie Du an allen Maschinen, auch Babylock, die Spannung einzeln regulieren kannst und wie Dein Rollsaum in jedem Stoff gelingt.
Zum Einfädeln von dicken Garnen kannst Du zum Beispiel eine Fadenschlinge nutzen.
Lösungen für typische Probleme
Wenn du Jersey nähst, hast du vielleicht schon erlebt, dass der Rollsaum ausleiert, ungewollt wellig oder unregelmäßig wird.
Ein kleiner Trick: Lege Avalon Film oben auf den Stoff – so bleibt alles in Form.
Noch besser: Lass einen stabilen Beilauffaden mitlaufen, dann bleibt Dein Saum dauerhaft schön.
Wie genau Du das machst, lernst Du natürlich ganz genau im Onlinekurs.
3-Faden-Rollsaum nähen – Schritt-für-Schritt Anleitung
Du siehst - es gibt viele Dinge, die mit dafür verantwortlich sind, dass Dein Rollsaum gelingt. Es gibt unendlich viele Rollsaum-Möglichkeiten aus der Kombi Garn - Stichlänge - Stoff - Einsatzgebiet.
Lass Dir diese tolle Möglichkeit nicht entgehen, und wirf einen Blick in den Rollsaumkurs, der weniger als 20€ kostet, der Dir aber Dein Nähen verändert und Dich mit mehr Stolz in die Nähwelt entlässt. Hier nochmal die Hard Facts zusammen gefasst:
- Entferne die linke Nadel deiner Overlockmaschine.
- Klappe die Stichbreitenzunge weg – je nach Maschine über Hebel, Rad oder Schieber.
- Stelle eine Stichlänge ein, die zu Deiner Garnstärke passt - je dicker das Garn, desto länger der Stich.
- Passe die Stichbreite an – je feiner der Stoff, desto schmaler die Naht.
- Wähle geeignetes Garn (z. B. hochwertiges Standard-Overlock- oder Bauschgarn).
- Justiere die Fadenspannung.
- Lass‘ das Messer aktiv – es schneidet die Kante für einen gleichmäßigen Saum.
- Führe den Stoff gleichmäßig – bei Bedarf leicht dehnen für eine Wellenkante ODER Differential anpassen.
- Je nach Stoffart ggf. Avalon Film oder Beilauffaden nutzen.
- Bei rundgeschlossenen Säumen: Messer zum Schließen der Naht am Nahtende ausschalten, ein paar Stiche über die Anfangsstiche nähen, das Nähgut um 90 Grad wenden und nach hinten hinausnähen. Überstehende Fäden in die Naht ziehen und damit die Naht sichern.
- Und dann kannst Du Dich schon jetzt auf Dein tolles Ergebnis freuen!
Das lernst du im Kurs "Rollsaum mit der Overlock"
- Unterschied zwischen Rollsaum und Rollnaht
- Vergleich von 2-Faden- und 3-Faden-Rollsaum
- Auswahl und Einsatz geeigneter Nadeln
- Einstellungen für den 3-Faden-Rollsaum im Detail
- Fadenspannungen richtig verstehen und einstellen
- Rollsaumbeginn
- Umgang mit dem sogenannten „Knubbelsaum“
- Bedeutung des Fadenlaufs für das Rollsaumergebnis
- Einsatz von Stabilisatoren wie Avalon Film zur Vermeidung von Ausdehnung und Wellen
- Garnauswahl und deren Einfluss auf die Stichlänge
- Spannungsanpassung bei dicken Garnen (z. B. Madeira Decora, Aeroflock)
- Einfädeltechniken für dickes Garn, inklusive Arbeiten mit einer Fadenschlinge
- Verarbeitung von rundgeschlossenen Säumen (z. B. Ärmeln)
- Anwendung auf unterschiedlichen Maschinen (W6, Babylock, Bernina, Juki)
- Praktische Nähbeispiele mit verschiedenen Garnen und Stoffen
Hast du jetzt auch Lust bekommen, deinen ersten (oder nächsten) Rollsaum zu nähen? Dann schau gleich in unseren Kurs – dort begleiten wir dich Schritt für Schritt!
Viel Spaß beim Nähen ;O))!
Zum Rollsaumkurs




